„Immer wieder Österreich. Chauvinismus durchzieht das gesamte Regierungsprogramm wie ein blauer Faden.“, stellt Vasilena Gankovska, Vorstandsmitglied der IG Bildende Kunst, fest. Bei einem Pressegespräch der Kunst- und Kulturschaffenden heute Vormittag haben Künstler_innen und ihre Interessenvertretungen das Regierungsprogramm analysiert und kritisiert. Die dringend notwendige Verbesserung der sozialen Lage von Künstler_innen ist kein Thema. Förderung von Exzellenz, Effizienz, klar definierte Qualitätskriterien, klare Ergebnisorientierung sollen hingegen die Parameter in der Kunstförderung sein. Wie soll sich das mit der Freiheit der Kunst ausgehen?
Die IG Bildende Kunst fordert angemessene Bezahlung künstlerischer Arbeit, gute soziale Absicherung, Förderung von künstlerischem Austausch – ein Ende restriktiver Visapolitik inklusive. In diesem Sinne fordern wir auch die Umsetzung der UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt. Aber schwarzblaue Kunstförderung „als Sprungbrett in die wirtschaftliche Unabhängigkeit“? Das geht dann doch an so mancher Realität vorbei. „Es scheint, dass Künstler_innen in der Zukunft vermehrt wie Einzelunternehmer_innen oder Startups gesehen werden – und auch entsprechend agieren sollen. Aber auch verordnete Marktkonformität stellt sich gegen die Freiheit der Kunst.“, so Vasilena Gankovska abschließend.
Die IG Bildende Kunst ruft zur Teilnahme an Protesten gegen Rassismus und Sozialbbau auf: Großdemonstration gegen SchwarzBlau am Samstag, 13.1.2018 in Wien.
Das Pressegespräch fand auf Initiative von IG Autorinnen Autoren, Musikergilde und dem Verband Filmregie statt, unter Beteiligung von IG Bildende Kunst, Dachverband der österreichischen Filmschaffenden, Österreichischer Musikrat, IG Übersetzerinnen Übersetzer, IG Kultur Österreich, IG Freie Theaterarbeit, Kulturrat Österreich.
(Pressemitteilung der IG Bildende Kunst, 10.1.2018)