Neuer Vorstand der IG Bildende Kunst steht fest

Pressemitteilung

Mitglieder der IG Bildende Kunst haben einen neuen Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt: Mit dabei sind wieder die Künstler:innen Sheri Avraham, Carla Bobadilla als Vorstandsvorsitzende, Eva Dertschei, Vasilena Gankovska und Almut Rink als stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Als wertvolle Verstärkung neu an Bord ist Ruby Sircar, Künstlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie sieht ihren Fokus unter anderem auf Sichtbarmachung von neuen künstlerischen Praxen und Stimmen, denen nicht so viel Raum gegeben wird.

Jetzt geht es um die Zukunft!

Aufregende und ereignisreiche zwei Jahre sind vergangen, die die Kunst- und Kulturwelt und somit auch Künstler:innen in Österreich vor große Hürden und Herausforderungen gestellt haben. So hatte auch die IG Bildende Kunst alle Hände voll. Mit den Schwerpunkten, wie pay the artist now! und Fokus: Senior Artist, welchen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie eine noch weitaus gewichtigere Bedeutung zuzuschreiben ist, ist die Message der IG Bildende Kunst eindeutig: Es geht jetzt um die Zukunft! Es geht um faire Bezahlung und umfassende soziale Rechte für alle!

Ruby Sircar steht als Teil des neu gewählten Vorstands für folgende Themen: „Einstiegsschwerpunkt für mich ist die Frage zu transgenerationaler Arbeit zwischen den Künstler:innen-Generationen, die Vermittlung von Wissen und vor allem die Selbstermächtigung, wenn es um Gestaltung der eigenen Sichtbarkeit geht. So bin ich auch aktiv zur IG Bildende Kunst gekommen: Portfolio Workshops. Das Sichtbarmachen von neuen zeitgenössischen künstlerischen Praxen und auch Gruppen, die dringend eine Stimme in der gesellschaftlichen Mehrheit brauchen.“

Auch das Bestreben nach Förderungsmöglichkeiten stellt einen Eckpfeiler der Arbeit der IG Bildende Kunst dar:

„Mich interessiert das Feld Kunst und Forschung in der Förderungslandschaft zu etablieren. Ein Wissenstransfer zwischen den Generationen zu ermöglichen und begleiten und die Sichtbarkeit von Menschen, die von Diskriminierung und Ausschlüssen betroffen sind, zu ermöglichen.“ (Carla Bobadilla, Vorstandsvorsitzende der IG Bildende Kunst)

pay the artist now!

Die Forderung nach fairer Bezahlung für Künstler:innen bleibt ein großer Schwerpunkt der IG Bildende Kunst. Mit voller Tatkraft geht es weiter. Workshops, Vorträge, Aufklärungsarbeit, politische Interventionen und Informationsvermittlung stehen auf der Agenda. Im neu gewählten Vorstand ist faire Bezahlung ein besonders großes Anliegen:

“Ich habe einen sehr bescheidenen Wunsch, nämlich, dass wir als Interessenvertreter:innen in der nächsten Funktionsperiode öfter davon hören, dass große und mittelgroße Kunstinstitutionen angemessene Ausstellungshonorare bezahlen und Künstler:innen nicht selbst danach fragen müssen. pay the artists now! soll nicht nur schön auf Papier oder Stofftasche klingen, sondern eine Realität werden. Das stärkt meine Motivation weiterhin im Vorstand tätig zu sein.” – Vasilena Gankovska (Künstlerin)

pay the artist now! ist eines der Werkzeuge, die die IG Bildende Kunst geschaffen hat, um nachhaltige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Künstler:innen zu gewährleisten, und ist der Grund für mich, dieser wunderbaren Organisation anzugehören. Ich verstehe pay the artist now! als einen Arbeitsrahmen, der es uns ermöglicht, die bestehenden Strukturen radikal zu verlernen, um dann langsam zusammen zu kommen und praktische Verbesserungen einer oder mehrerer dieser Bedingungen zu formulieren. Diese Formulierungen sind meines Erachtens vorübergehend und als solche eine Aufforderung zum Überdenken und erneuten Verlernen und Hinterfragen.“ – Sheri Avraham (Künstlerin, Kuratorin und Kulturarbeiterin)

Diversität und Diskrimnierungspolitik

Anspruch der IG Bildende Kunst ist es, marginalisierte Stimmen hervorzuholen, herausfordernde und außerordentliche Bedingungen miteinzubeziehen und Unterstützung anzubieten. Den Blick weiterhin und verstärkt auf Diversität zu legen, ist und wird den neuen Vorstandsmitgliedern der IG Bildende Kunst auch künftig eine wesentliche Thematik in ihrer Arbeit darstellen:

„Ich bin Teil der IG Bildende Kunst, weil ich es wichtig finde, unsere Vorstellungen von Zusammenleben zu erweitern, abseits eines Imperatives des Marktes. Mit Fokus: Senior Artist untersuchen wir die Herausforderungen und Bedürfnisse erfahrener bildender Künstler:innen und leiten daraus politische Forderungen ab. Um Diversität auch zeitlich zu denken und zu gestalten. Und um unsere Grenzen der Vorstellung von Zusammenleben zu erweitern.“ – Almut Rink (Künstlerin, Gestalterin)

Bildpunkt

Ein Kernelement der IG Bildende Kunst ist nicht zuletzt unsere Zeitschrift Bildpunkt, deren Redaktion unter anderen auch Mitglieder des Vorstands betreuen. Darin treffen unterschiedlichste Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen mit verschiedensten Beiträgen aufeinander. Die Inhalte legen Wert auf eine aktuelle und übergreifende Herangehensweise an kulturpolitische und künstlerische Thematiken und richten sich mit einem Serviceteil an Künstler:innen und Kunstinteressierte.

„Als Grafikdesignerin arbeite ich seit vielen Jahren mit und für Künstler:innen und kenne daher viele ihrer Probleme im Arbeitsleben. Im Moment beschäftige ich mich mit den künstlerischen Editionen, die von der IG Bildende Kunst von 1956 bis 2005 beauftragt und herausgegeben wurden. Gemeinsam mit Carla Bobadilla lassen wir einzelne Werke aus den vergangenen Editionen in Dialog mit Arbeiten unseren aktuellen Mitgliedern treten. Außerdem bin ich Mitglied des Redaktionsteam des Bildpunkt, der Zeitschrift der IG Bildende Kunst.“ Eva Dertschei (Gestalterin)

Mehr Information zu den neu gewählten Vorstandsmitgliedern

 

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