We will Pay The Artists

Kommentar von Vasilena Gankovska

Im Oktober 2015 nahm ich teil an der Konferenz “The Status of the Artist“, im Rahmen der Generalversammlung der IAA (International Association of Art), deren Mitglied auch IG BILDENDE KUNST ist. Im idyllischen Pilsen versammelten sich Vertreter_innen vieler Mitgliedsorganisationen, darunter Kolleg_innen aus Island, Norwegen, Schweden und Großbritannien.  Die Konferenz behandelte das Thema der sozialen Lage der Kunstschaffenden sowie die zunehmend prekären Arbeitsbedingungen. Das “Zauberwort”, das durch den ganzen Konferenztag geisterte, war “Künstler_innenhonorare“ – und das nicht, weil viele von den Kolleg_innen über Positives berichten konnten (mit Ausnahme von Schweden zum Beispiel). Tatsache ist, dass in den meisten Ländern, die ein etabliertes staatliches oder regionales Fördersystem nachweisen können, werden die Künstler_innen für das Ausstellen ihrer Werke oder Projekte in öffentlich finanzierten Institutionen nicht bezahlt. Ein guter Grund, sich international zu vernetzen, um den Status Quo zu verändern.

IG BILDENDE KUNST macht dieses Thema zum Arbeitsschwerpunkt für 2016. Wir werden mit einer Selbstevaluation beginnen, um einen Mechanismus für den eigenen Ausstellungsbetrieb zu schaffen, begleitet von Gesprächsrunden mit Expert_innen. Für uns bedeutet das: Recherche, Gespräche, Diskussionen, Vernetzung und Erfahrungsaustausch, um schließlich eine österreichweite Kampagne zu starten. Das weitgehende Ziel heißt: klare und transparente Rahmenbedingungen für die Bezahlung von Künstler_innen zu schaffen, wenn sie in öffentlich geförderten Kunst- und Kultureinrichtungen ausstellen.

Wie erfolgreich wir in diesem Anliegen sein werden, hängt von uns allen ab. Deshalb: Fragt nach euren Honoraren, verlangt Verträge und transparente Arbeitsbedingungen! Erzählt von positiven und negativen Erfahrungen. Wir können es gemeinsam schaffen, oder?


Vasilena Gankovska ist Vorsitzende der IG BILDENDE KUNST.