Setzen Sie sich für die Absicherung der Kunst- und Kulturfinanzierung durch den Bund ein und investieren Sie in die freie Kunst und Kultur! Eine Erhöhung der Finanzierungszuschüsse um zumindest 50 Millionen Euro, insbesondere für freie künstlerische Tätigkeit und lokal verankerte, partizipative zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit, ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft: Jeder in Kunst- und Kulturarbeit investierte Euro ist – von zahlreichen Studien wissenschaftlich belegt – eine Investition in eine demokratischere, gemeinschaftlich engagiertere, sozial gefestigte und resilientere Gesellschaft, die sich auch wirtschaftlich als wichtiger Faktor für Beschäftigung, Bruttowertschöpfung und Standortattraktivität auszahlt.
Die Dringlichkeit einer Budgetkonsolidierung ist uns bewusst. Das Einsparungspotenzial in der Förderung der freien, zeitgenössischen Kunst- und Kulturarbeit bewegt sich jedoch bestenfalls im Promillebereich. Der Großteil der Bundeskulturausgaben fließt bekanntermaßen in die Bundeskultureinrichtungen. Im Jahr 2023 etwa investierte der Bund lediglich 155 Millionen Euro österreichweit in Kunst- und Kulturarbeit und dessen Vermittlung auf Basis des Kunstförderungsgesetzes (Kunst- und Kulturbericht 2023). Dies entsprach nur 0,1 % der Bundesausgaben (Bundesrechnungsabschluss 2023).
Ermöglicht werden durch die Bundeszuschüsse über 500 Jahresprogramme an Kunst- und Kulturangeboten, über 2.000 Projekte sowie die Vergabe von über 1.000 Stipendien und Preise an Einzelkünstler*innen. Bricht die Finanzierung des Bundes ein, anstatt ausgebaut zu werden, bricht das Fundament eines ohnedies notorisch unterfinanzierten Sektors ein. Der resultierende Schaden steht in keinem Verhältnis und kostet die Gesellschaft weitaus mehr.
Freie Kunst- und Kulturarbeit leistet die kulturelle Basisarbeit und Nahversorgung für die Menschen. Sie ist das Fundament für die künstlerisch-kulturelle Entwicklung von morgen. Sie trägt entscheidend zu sozialem Zusammenhalt und demokratiepolitischem Engagement bei. Sie leistet einen Dienst für die Gesellschaft und ihre Zukunftsfähigkeit. In diese zu investieren, muss es uns wert sein!
Appell vom 2.12.2024, ergangen an die Verhandler*innen der Untergruppe Kunst und Kultur im Namen der erstunterzeichnenden Organisationen (in alphabethischer Reihenfolge): ASSITEJ Austria – Junges Theater Österreich, Florian Eschelbach; Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs, ZV; Dachverband der österreichischen Filmschaffenden, Zora Bachmann; Dachverband Salzburger Kulturstätten, Thomas Randisek; Forum Österreichischer Filmfestivals, Anna Ladinig; IG Autorinnen Autoren, Gerhard Ruiss; IG KiKK – Interessens-gemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten | Koroška, Walter Oberhauser; IG Kultur Österreich, Yvonne Gimpel; IG Kultur Steiermark, Lidija Krienzer-Radojević; IG Kultur Vorarlberg, Mirjam Steinbock; IG Kultur Wien, Irmgard Almer; IG Übersetzerinnen Übersetzer, Anja Malich; Kulturrat Österreich, Clemens Christl; Künstler*innen Vereinigung Tirol, Vorstand und Geschäftsleitung; KUPF OÖ, Thomas Diesenreiter; Österreichischer Musikrat, Günther Wildner; Österreichischer Verband der Kulturvermittler:innen im Museums- und Ausstellungswesen, Markus Fösl; TKI – Tiroler Kulturinitiativen, Maurice Kumar.