Zur Schrift: Symobjet und Lido STF

In jeder Ausgabe wird der Titel des Schwerpunktthemas in einer anderen Schrifttype gesetzt, diesmal in zwei Schriften: in der Lido STF (František Štorm, 2001) bzw. in der Symbojet (Andreas Stözner, 2010). „Kreativität“ ist der Lido STF eingeschrieben. Štorm nennt sie eine „Times with a human face“. Bekanntermaßen wurde die Times New Roman von Victor Lardent und Stanley Morison 1931 für The Times (London) geschnitten und zwar für die routinierte Aufgabe, eine Tageszeitung zu gestalten. Štorm entwickelte die Lido STF für die Prager Volkszeitung (Lidové Noviny). Als Ziel hatte er eine Schrift, die vom menschlichen Auge schnell erfasst wird, schneller als die Times, auf der sie basiert. Auf Grund eines Wechsels in der Direktion der Zeitung kam sie nie zum Einsatz. Daraufhin stellte František Štorm die Schrift kostenlos zur Verfügung. Damit will er den Systemschriften wie Times eine schöne Konkurrenz bieten. Die Lido STF ist nicht „abgedroschen“ und gleichzeitig auch nicht „aufdringlich“. Das sind die wichtigsten Anforderungen für eine täglich schöne Schrift, die sowohl in großen als auch in kleinen Buchstaben funktionieren soll. Deshalb haben wir die Lido STF für das neue Journal Kamion ausgewählt. „Kamion verschränkt _ übersetzt _ forciert kritische Wissensproduktion _ politische Kunstpraxen _ soziale Bewegungen“ (www.kamion.org). „Routinen“ ist wiederum in der Symbojet gesetzt, die zweite Schrift der Kamion. Diese dient vor allem der „Routenfindung“ … in Kamion sind die zusätzlichen (über 600!) Symbole der Symbojet eine Art Auftakt für jeden Text. In unserem Titel verwenden wir eines dieser Piktogramme als Trennung und Verbindung beider Hauptwörter.