In jeder Ausgabe des Bildpunkt wird der Titel des Schwerpunktthemas in einer anderen Schrifttype gesetzt, diesmal in der Futura Schlagzeile (bekannt als Futura Display, Paul Renner, München 1932). Renner gestaltete 1928 die Futura, die als Mutter der geometrischen Schriften gilt. 1929 begann die Weltwirtschaftskrise, die bis über die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland hinaus andauerte. In seiner Abhandlung Kulturbolschewismus? (1932), kritisiert Renner die antimodernistische, antisemitische und antikommunistische Haltung der NS-Kulturpolitik scharf. Der Titel des Buches ist in der Futura Schlagzeile gesetzt und ist eine ihrer ersten Verwendungen. Sie ist hier schräg gestellt und wirkt dadurch moderner, weil dekonstruktivistisch. Aber in unserem Umschlag wollten wir mehr an die Schlagzeilen der 1930er Jahre erinnern. Der New-Yorker Daily News titelte am 25. Oktober 1929 „Black Thursday!“ in einer modernen geometrischen Schrift. Wer schuld an der Weltwirtschaftskrise war – die Überschuldung der Siegermächte im Ersten Weltkrieg? – bleibt offen. Tatsache bleibt, dass das heutige hochverschuldete Argentinien nach dem ersten Weltkrieg Österreich 1921 mit 5 Millionen Pesos (mehr als 25 Millionen Euro heute) half. Daher kommen der Name der Argentinierstraße in Wien und die Farben unseres Umschlags.