Unkontrollierte, üppige und sinnliche Vegetation stehen im Gegensatz zu den Menschen, die vom Summen der Moskitos gehemmt werden und versuchen, mit den Füßen im dicken Schlamm zu laufen, zwischen fünf Meter langen Schlangen, fleischfressenden Pflanzen und der Unmöglichkeit zu entkommen. Von der Erhabenheit bis zur reinen Dekadenz: Die Tropen haben alles zu bieten!
Die Entstehung der Tropenbilder wird gewöhnlich auf jene Periode der europäischen Geschichte zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert zurückgeführt, als Expeditionen und die aufkommenden Naturwissenschaften zusammenkamen, um Bilder von all dem zu schaffen, was nur... mehr
Unkontrollierte, üppige und sinnliche Vegetation stehen im Gegensatz zu den Menschen, die vom Summen der Moskitos gehemmt werden und versuchen, mit den Füßen im dicken Schlamm zu laufen, zwischen fünf Meter langen Schlangen, fleischfressenden Pflanzen und der Unmöglichkeit zu entkommen. Von der Erhabenheit bis zur reinen Dekadenz: Die Tropen haben alles zu bieten!
Die Entstehung der Tropenbilder wird gewöhnlich auf jene Periode der europäischen Geschichte zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert zurückgeführt, als Expeditionen und die aufkommenden Naturwissenschaften zusammenkamen, um Bilder von all dem zu schaffen, was nur das reisende Auge erfassen konnte. Aber vielleicht begannen die erhabenen Tropen im 16. Jahrhundert mit den Erkundungen und Abhandlungen von Leon Pirelo, einem peruanischen Kreolen, der entschlossen war, den Garten Eden mit genauen Koordinaten zu versehen. Wie der Ort der Sehnsucht in Gauguins rosafarbenen Bergen und karmesinroten Gewässern oder das den Tropen innewohnende Böse, das Fitzcarraldo bestraft und Marlow verschlingt, um ihn im Herzen der Finsternis auszuspucken, ist das Zentrum der unerschöpflichen Trope, in der der tropische Andere als das Gegenbild zum gemäßigten Selbst zu existieren beginnt. Dem schweißtreibenden Diskurs um Exotismen und der Konstruktion von Andersheit geht diese Ausgabe des Bildpunkt aus aktivistischer, kulturtheoretischer und künstlerischer Perspektive nach.
weniger