Politiker*innen und Meinungsbildner*innen verwenden für die Informationsweitergabe immer intensiver soziale Netzwerke wie beispielsweise Twitter, Facebook oder Instagram. Die klassischen Nachrichtenformate, bisher ein zuverlässiger Filter – wenn mehrere davon in Anspruch genommen wurden –, müssen sich umstellen und ihre Rolle neu definieren. Ein vielversprechender Weg ist dabei vehement in qualitativ hochwertigen Investigativjournalismus zu investieren.
Auch für Künstler*innen haben sich durch die veränderten Kommunikationswege neue Möglichkeitsräume eröffnet. Die Präsenz in den sozialen Medien ist ein immer größer werdendes Feld um sich selbst und die Arbeit zu bewerben. Mittlerweile für viele ein integraler Bestandteil des Alltags, werden sie parallel dazu aber immer schamloser zur Datensammlung verwendet. Dass Facebook sich nun endlich bereit erklärt, die persönlichen Einstellungen von 20 (!) Unterseiten auf eine zu reduzieren, ist angesichts der Aussage, dass es mehrere Jahre dauern wird, den Schutz von Nutzer*innendaten zu gewährleisten, grotesk. Das persönliche Handlungsspektrum reicht vom konsequenten Ausstieg bis zur Überlegung, was an Inhalten und Plattformen wirklich sinnvoll ist. Sich gezielt außerhalb der eigenen Blase umzusehen ist ein lohnenswertes Experiment. Ein Umstieg auf alternative und einigermaßen „sichere“ Dienste wie beispielsweise den Messenger Signal erscheint zwingend notwendig.
Alexander Jöchl ist Vorsitzender der IG Bildende Kunst.