In jeder Ausgabe des Bildpunkt wird der Titel des Schwerpunktthemas in einer anderen Schrifttype gesetzt, diesmal in der Block (Herrmann Hoffmann, Berlin 1908). Sie gilt als Klassikerin der deutschen Typografie und als Vorläuferin geometrischer und konstruktivistischer Schriften. Auch ihr Name klingt avantgardistisch bis kämpferisch. Heute wird viel über Social Design und Nachhaltigkeit diskutiert, aber gerade Grafik Design besitzt die Macht des Wortes. Kritisches Grafik Design war immer radikal. Es gibt viel Engagement bei Design Festivals, die aber häufig eher von ProduktdesignerInnen getragen werden. Durch die Einladung an die www.brunnenpassage.at (mit der wir solidarisch sind …) zur Konferenz www.whatdesigncando.com heuer in Mexiko-Stadt sind wir auf deren „InititiatorInnen, KuratorInnen, VeranstalterInnen“ aufmerksam geworden: www.designpolitie.nl, ein Grafik-Design-Studio in Amsterdam. Neben ihren Auftragsarbeiten haben sie das kollektive Projekt Gorilla initiiert (seit 2006). Gorilla ist eine „visuelle Kolumne“ zum aktuellen Geschehen, wöchentlich publiziert in De Groene Amsterdammer (früher auch in der Tageszeitung De Volkskrant). Es gibt bereits 2 Bücher und ein digitales Archiv (https://thedailygorilla.nl). Gemeinsam haben alle graphischen Kommentare eine Schrift: die Block. Es ist interessant, dass und wie eine „Retroschrift“ so frisch und politisch daher kommt … und wie die einfache Tatsache der politischen Kritik durch Bild und Schrift schon Solidarität ist – und zwar eine schöne Solidarität.
Toledo i Dertschei sind Eva Dertschei und Carlos Toledo. Als Gestalter_innen beschäftigen sie sich in unterschiedlicher Form mit Schrift, Sprache und Sprachpolitik. In dieser Glosse im Bildpunkt wird jeweils eine andere Schrifttype vorgestellt und in Bezug zum Thema des Heftes gestellt.